Wie es zur Messe für die Erde kam


 

Vor über 20 Jahren sang ich zusammen mit anderen Frauen in einer Kirche in Glastonbury eine von Julian Marshall komponierte Messe für eine zerbrechliche Erde (Mass for a fragile Earth). Und während wir sangen kam es mir auf einmal so vor, als ob die Erde durch unser Singen in die Kirche kam. Sie war mitten darin. Diese Erfahrung hat mich  tief berührt. Ich wollte mehr davon.  

Zweimal  ist es mir dann in meinem Leben völlig unerwartet geschehen, dass ich in mir eine Musik hören konnte. Es war ein Hören, das mich in einen Zustand größter Aufregung versetzte, denn ich wusste, es war eine Musik der Erde. Gern hätte ich sie aufgeschrieben oder nachgesungen, aber  sie war für mich nicht greifbar. So deutlich wie sie da war, so schnell war sie auch schon wieder verschwunden, ähnlich wie die Bilder in unseren Träumen.

 

 


 

Vor ein paar Jahren, als ich wieder mal längere Zeit in der Natur war, um zu lauschen, kam ich mit Worten und einer kleinen Melodie nach Hause. Ich hatte diese Musik nicht mit der gleichen tiefen Aufregung gehört wie ich die Musik der Erde zuvor gehört hatte. Dennoch: Ich entschied mich dazu, diese Worte und Melodien als Botschaft, als Musik der Erde, ernst zu nehmen. Ich entwickelte aus dem Gehörten einen vierstimmigen Gesang, der heute als Ruf der Erde eine ganz zentrale Aussage in unserer Messe ist. 

Es brauchte dann allerdings noch viel Mut und innere Prozesse, aus dieser Komposition meine Messe für die Erde weiterzuentwickeln und meinen Glauben daran zu stärken, dass die Erde mit uns spricht, dass sie möchte dass wir sie hören, und vor allem auch, dass ich sie gehört habe. Ohne die positive Resonanz von beVoice hätte ich mich sicher nicht getraut, diese Musik in die Welt zu bringen.

Und die Mitglieder von beVoice sind  Menschen, die auch, jeder/jede auf ihre Weise, die  Schwingung und den Herzschlag der Erde wahrnehmen.  

Die Messe für die Erde  gibt uns  eine Form, unsere irgendwie immer schon gefühlte Nähe zur Erde zu vertiefen, ihr unseren Ausdruck zu geben und darin zu wachsen und zu heilen.