Die Messe für die Erde: Ein Märchen


Erzählt von Sabine de Both:

 

Es gab eine Zeit, da trugen die Menschen das Auge der Wahrheit noch in ihren Herzen.

Sie fühlten sich verbunden mit der Erde, all ihren Wesen und Elementen.

 

Von ihr gehalten und getragen, in ihrem Netz des Lebens eingewoben, fühlten sie ihre Liebe  und nannten sie ihre Mutter,  Mutter Erde.

 

Ihre Herzen und das Herz der Erde schlugen im gleichen Rhythmus in der Weite des Landes.

Doch dann kam eine Zeit, in der das Auge der Wahrheit immer mehr Menschen aus ihren Herzen verloren ging und damit auch das Gefühl ihrer Verbundenheit.

 

Die Straße des Verstandes wurde immer größer und führte dazu, daß sie das Fühlen, das sie mit dem weiten Land ihrer Herzen verbindet, vergaßen und verlernten. 

So trampelten sie auf der Erde herum und verletzten sie. 

 

Doch bald merkten sie, daß der Schmerz der Erde auch ihr eigener war. Sie fühlten sich getrennt, allein ungeliebt und nicht mehr ALL EINS .

 

Das  Auge der Wahrheit war gefangen in der Tiefe ihres Unbewussten...

 

Einige Menschen begannen ihren Schmerz und ihre Ängste zu äußern. Sie klagten. Da hörten sie durch ihren Schmerz hindurch einen leisen Ruf :

 

“Komm zu mir , ich warte hier,  komm lass dich berühren, ich bin die Erde, Mutter Erde …..”

 

Langsam erinnerten sie sich an das weite Land, die Liebe, die Mutter im Land und dass sie immer ein Teil von ihr waren und sind. 

 

Ja, langsam erinnern wir Menschen uns wieder!